Gesellschaft für Asiatische Kunst und Kultur e.V.






Chronik

 


Emil Preetorius, Bühnenbild: Madame Butterfly, Deutsches Theatermuseum

1926 Gründung der Berliner „Gesellschaft für Ostasiatische Kunst“ am 23. Januar. Sitz der Gesellschaft war Berlin.
Dr. Wilhelm Solf, 1. Vorsitzender, Deutscher Botschafter in Tokio
Dr. Klemperer
, 2. Vorsitzender
Prof. Dr. Lucian Scherman,
auch im Vorstand, Direktor des Museums für Völkerkunde München und Professor an der Universität München
„Ziel der Gesellschaft ist die Vertiefung des Verständnisses für die Kunst des Ost- und Südasiatischen Kulturgebietes. Dies soll erreicht werden durch Veranstaltung von Vorträgen und Ausstellungen, Hilfe bei Bestimmung ostasiatischer Kunstwerke, Unterstützung von Forschungen, selbständigen Veröffentlichungen und Erleichterung des Bezuges von Kunstliteratur.“ (Originalzitat)
Die Mitgliederzahl von 300 Personen im Jahr 1926 verdoppelte sich innerhalb eines Jahres.


 

1927:   Gründung der Münchner „Gesellschaft Freunde Asiatischer Kunst und Kultur“ (zugleich Ortsgruppe der Gesellschaft für Ostasiatische Kunst in Berlin) auf Initiative von Prof. Dr. Lucian Scherman. Sitz der Gesellschaft war München.
Prof. Dr. Lucian Scherman, 1. Vorsitzender, Direktor des Museums für Völkerkunde, Professor an der Universität München; Dr. Karl Scharnagl, 2. Vorsitzender, Oberbürgermeister von München.

1929:   Ostasiatische Zeitschrift wird Organ der Gesellschaft für Ostasiatische Kunst (Berlin).
Die Ostasiatische Zeitschrift ist die älteste von allen Zeitschriften des Westens, die sich mit der Kunst des Ostens beschäftigen, mit Beginn ihres 15. Jahrgg. wird sie zum Organ
der Gesellschaft. Sie geht allen Mitgliedern der Gesellschaft, die 1929 aus 12 europäischen und 10 außereuropäischen Länder kommen, kostenlos 6 x jährlich zu, mit einer Auflage von ca. 1200 Exemplaren. Besonderer Wert wird auf die Veröffentlichung von Neuerwerbungen der Museen, Sammler und Kunsthandlungen, Berichte über neue Funde und Entdeckungen, sachliche Referate über Literatur des In- und Auslandes gelegt. Mitglieder werden gebeten, regelmäßig Beiträge zu senden (zitiert aus dem Schreiben vom 26. Oktober der Gesellschaft für Ostasiatische Kunst an Prof. Scherman).

1933:   Einfluss und Druck der national-sozialistischen Regierung auf die Gesellschaft
Neuwahl des Vorstandes: Prof. Dr. Karl Haushofer, 1. Vorsitzender, General a.D.
Dr. Ludwig Bachhofer, 2. Vorsitzender

 

Gemäß Schreiben der Reichskammer der bildenden Künste vom 8.12. musste der Verein zur Sicherung der Existenz neben Satzung, Mitgliederliste, Geschäftsberichten (1933–33), u.a. noch folgende Informationen liefern:
• Name, Berufe und Personalangaben der
Vorstandsmitglieder
• Mitteilung ob und in welcher Weise das
Führerprinzip durchgeführt ist
• Mitteilung ob der Verein eine Gleichschaltung im Sinne autoritärer Führung vollzogen hat.
(zitiert aus dem Schreiben des Präsidenten der Reichskammer der bildenden Künste in Berlin an die Gesellschaft für Ostasiatische Kunst vom 8.12.)

1934:   Verein wurde korporatives Mitglied der Deutschen Akademie

1935:   Neuwahl des Vorstandes
Prof. Dr. Karl Haushofer, 1. Vorsitzender
Dr. Heinrich Ubbelohde-Doering, 2. Vorsitzender, Direktor des Museums für Völkerkunde München

1937:   Neuwahl des Vorstandes
(zuletzt wiedergewählt 1943)
Dr. Heinrich Ubbelohde-Doering, 1. Vorsitzender
Prof. Dr. Emil Preetorius, 2. Vorsitzender

1938:   Änderung der Satzung aufgrund des
Reichsbürgergesetzes von 1935

Anordnung:
„Deutsche Staatsangehörige können nur Mitglieder sein, wenn sie Reichsbürger sind …“






1948:   Wiederbelebung des Vereins unter neuem Namen
Auf Initiative von Prof. Dr. Emil Preetorius und
Prof. Dr. Ubbelohde-Doering, Direktor des Museums für Völkerkunde München, und mit Unterstützung des Bayerischen Staats-ministeriums für Unterricht und Kultus wurde mit Beschluss vom 28. September der Verein mit neuem Namen wiedergegründet. Der Name sollte eine Verschmelzung der Berliner Mutter-gesellschaft „Gesellschaft für Ostasiatische Kunst“ mit der Münchner Gesellschaft „Freunde Asiatischer Kunst und Kultur“ (zugleich Ortsgruppe der Gesellschaft für Ostasiatische Kunst in Berlin) darstellen.
Als Name wurde dementsprechend gewählt: „Ostasiatische Gesellschaft und Gesellschaft der Freunde Orientalischer Kunst und Kultur“
Prof. Dr. Emil Preetorius, Präsident
Prof. Dr. Heinrich Ubbelohde-Doering,
stellv. Präsident

1949:   Umbenennung des Vereins in München in „Gesellschaft für Asiatische Kunst e.V.“
Prof. Dr. Emil Preetorius, Präsident
Prof. Dr. Heinrich Ubbelohde-Doering, stellv. Präsident
Die Namensgebung der Neugründung 1948 löste ausgiebige Diskussionen mit den Vorständen des Berliner Vereins aus. Die Berliner Gesellschaft für Ostasiatische Kunst konnte aufgrund der Aufteilung Berlins in vier Besatzungszonen nicht mehr tätig werden, war aber noch in das Vereinsregister in Berlin eingetragen.



 

Mit einer weltweiten Suche durch Anschreiben wurde versucht, die wegen der Reichsgesetze von 1935 erzwungene Ausschließung von Mitgliedern rückgängig zu machen und diese in die neue Gesellschaft wieder einzubinden, z. B. sie als korrespondierende Mitglieder vorzuschlagen. Zu folgenden ausländischen Fachgelehrten wurde eine Kontaktaufnahme angestrebt:
Prof. Bachhofer, Chicago, Dr. William Cohen, Oxford, Prof. Alfred Salmoen, New York, Prof. Oswald Sirén, Stockholm.

1955:   Die Berliner Muttergesellschaft „Gesellschaft für Ostasiatische Kunst“, gegründet 1926, wurde im Vereinsregister von Berlin gelöscht. 1990 wurde die Deutsche Gesellschaft für Ostasiatische Kunst e.V. in Berlin gegründet.

1957:   Neuwahl des Vorstandes
Prof. Dr. Emil Preetorius, Präsident
Dr. Andreas Lommel, stellv. Präsident, Direktor des Staatl. Museums für Völkerkunde München

1964:   Neuwahl des Vorstandes
Prof. Dr. Herbert Franke, Präsident, Ordinarius für Sinologie an der Universität München
Dr. Andreas Lommel, Stellv. Präsident

 


 

1972:   Namenserweiterung und Neuwahl des Vorstandes
Um ein vergrößertes Angebotsspektrum bieten zu können wurde mit Beschluss der Mitgliederversammlung vom 7. November die Gesellschaft umbenannt in: „Gesellschaft für Asiatische Kunst und Kultur e.V.“
Dipl. Ing. Rolf Tübben, 1. Vorsitzender, Verwaltungsoberrat a.D.
Godfrey C. Maendl-Lawrance, 2. Vorsitzender, Geschäftsführer

1978:   Neuwahl des Vorstandes
Prof. Dr. Walter Raunig
, 1. Vorsitzender, Direktor des Staatl. Museums für Völkerkunde München
Godfrey C. Maendl-Lawrance, 2. Vorsitzender

2011: Prof. Dr. Walter Raunig, 1. Vorsitzender
Dr. Bruno J. Richtsfeld, stellvertr. Vorsitzender
Dr. Michael Buddeberg, Beirat
Helga Becker-Bickerich, Geschäftsführerin

2012: Prof. Dr. Walter Raunig, 1. Vorsitzender
Dr. Bruno J. Richtsfeld, stellvertr. Vorsitzender
Dr. Michael Buddeberg, Beirat

 

zusammengestellt von: Helga Becker-Bickerich/ Karen Bellini (2008, aktualisiert 2011)

 

Chronik als PDF