Do.,
30. Juni
11
19.00 Uhr
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Vortrag
Prof.
Steffen Wenig, Berlin
Auf dem Weg ins Gottesland - der Stand der Puntforschung
Seit gut 150 Jahren
beschäftigen sich Forscher mit der Suche nach dem sagenhaften
Gottesland der alten Ägypter, das seit der 5. Dynastie in
vielen Texten genannt wird. Die Königin Hatschepsut aus der
18. Dynastie ließ als herausragendes Ereignis sogar eine
Fahrt nach Punt in ihrem Totentempel in Deir el Bahari darstellen.
An zahlreichen Lokalisierungsversuchen
hat es nicht gefehlt. Man suchte es zu allererst an der Westküste
des Roten Meeres, aber auch die Ostküste (Süden der
Arabischen Halbinsel) wurde in Betracht gezogen. Selbst für
Gegenden südlich des Bab el Mandeb, für Kap Guardafui,
ja selbst für Simbabwe haben sich Forscher ausgesprochen.
Versuche, Punt in Indien zu suchen, dürfen eher unter wissenschaftliche
Kuriosa rangieren. Jüngste archäologische Funde am Roten
Meer könnten die Lösung bringen. Ein italienisch-amerikanisches
Team hat bei Wadi Gawasis in Ägypten Höhlen in Ufernähe
gefunden, die diverse Schiffsteile enthielten. Sie stammen aus
der 12. Dynastie. Auf einem Kastendeckel wird auch Punt genannt,
es handelt sich also um Teile einer ägyptischen Flotte, die
um 1800 v. Chr. Waren von dort ins Pharaonenreich brachte.
Steffen Wenig, Professor
für Sudanarchäologie, trat 1999 als geschäfts-führender
Direktor des damaligen Institutes für Sudanarchäologie
und Ägyptologie an der Humboldt Universität Berlin in
den Ruhestand, die ihm seit 1978 zur beruflichen Heimat wurde.
Zuvor war er von 1959 bis 1978 am Ägyptischen Museum Berlin
beschäftigt, zuletzt als stellvertretender Direktor. Neben
seiner Lehrtätigkeit, auch als Gastprofessor an ver-schiedenen
Universitäten, beteiligte er sich an internationalen Kongressen
und Symposien.
Den Schwerpunkt seiner Arbeit fand er in der Erforschung des antiken
Sudan. Er leitete Grabungen in Meroe und Musawwarat (N-Sudan)
und richtete 2004 ein Open Air Museum in Musawwarat ein. 1996
und 1997 leitete er einen archäologischen Survey in Eritrea.
Eine Liste seiner zahlreichen Veröffentlichungen liegt auf.
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Unkostenbeitrag
für Nicht-Mitglieder € 5.00/ Studenten € 2.50
Mitglieder bitte Ausweise vorlegen
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