Do.,
10. Juni
10
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Informationsabend
mit Lichtbildern/Powerpoint
Dr. Susanne Knödel,
Hamburg
Kulturgeschichte des Fengshui in Ostasien
Die alte chinesische
Lehre des Fengshui, oft als „Geomantie“ übersetzt,
wird zunehmend auch bei uns beliebt. Jeder scheint mittlerweile
einige Fengshui-Regeln zu kennen: Man stellt sein Bett nicht in
den „Energiedurchzug“ zwischen Fenster und Türe.
Man räumt regelmäßig gründlich auf und trennt
sich dabei von nicht mehr gebrauchten Gegenständen, auf dass
Neues ins Leben treten kann. Der Klodeckel sollte stets geschlossen
bleiben, damit der Reichtum des Haushalts nicht „abfließen“
kann….. Auf einer etwas weniger magisch anmutenden Stufe
bedienen sich zahlreiche Innenarchitekten des Fengshui, um einladende,
harmonisch wirkende Räume zu schaffen.
In seinem Ursprungsgebiet
ist Fengshui jedoch weit mehr als Raumgestaltung. Die Lehre hatte
und hat in ganz Ostasien ebenso bedeutende Auswirkungen auf den
Städtebau wie auf den Grabkult. Die Verbindung zwischen Fengshui
und Geographie war historisch so bedeutend, dass beide in China
bis heute mit demselben Wort, dili, bezeichnet werden. In den
Beziehungen zwischen Nachbarn kann Fengshui eine wichtige Rolle
spielen. Und selbst die Juristen beschäftigt Fengshui, denn
ein substantieller Teil von Rechtsstreitigkeiten dreht sich um
Fragen des Fengshui.
Nicht nur bei uns,
auch in Ostasien ist Fengshui umstritten. Bereits eine der ersten
historischen Erwähnungen, kurz nach der westlichen Zeitenwende,
ist eine Schmähung dieser „Irrlehre“. Andererseits
leuchten uns manche Fengshui-Regeln so spontan ein, dass sie uns
nicht weiter magisch erscheinen. Wie ist diese Gemengelage von
in Regeln gefasstem Raumgefühl und magischem Denken entstanden?
Was wissen wir heute über die Ursprünge und die Entwicklung
der Lehre? Wie konnte sie eine derartige Anziehungskraft für
die ostasiatischen Gesellschaften erlangen und wie sieht die Praxis
in Ostasien heute aus?
Dr. Susanne
Knödel wurde 1958 in Wien geboren. Sie machte einen
Abschluss als Übersetzerin für Chinesisch am Seminar
für Orientalische Sprachen der Universität Bonn und
studierte Sinologie, Ethnologie und Germanistik in Köln,
Bonn und Trier.
Schon während des Studiums was
sie als Museumspädagogin tätig und erforschte im Rahmen
eines Projektes der Deutschen Forschungsgemeinschaft chinesische
Quellen zu den Mosuo, einer matrilinearen Ethnie Südwestchinas.
Im Anschluss an die Promotion übernahm sie 1994 die Leitung
der Abteilung Ost- und Südasien am Museum für Völkerkunde
in Hamburg.
Unkostenbeitrag
für Nicht-Mitglieder € 5.00/ Studenten € 2.50
Mitglieder bitte Ausweise vorlegen
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Fengshui-Experten untersuchen
die Eignung eines Gebietes
für die Anlage einer neuen Hauptstadt (aus: Qinding shujing tushuo)
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